Glossar

 

 

ABC-Analyse

Eine Sortiermethode, wie man komplizierte Sachverhalte, große Datenmengen oder Kosten priorisiert. Beim Handel sind die A-Artikel die mit der größten Menge oder Marge, beim Kostenmanagement sind die C-Kosten diejenigen, mit denen man sich am wenigsten beschäftigt (und damit Einsparpotenziale vernachlässigt). Im Prozessmanagement sind die A-Prozesse diejenigen, die die größte Auswirkung auf die Wertschöpfungskette haben.

Ablauforganisation

In diesem Buch ist der Begriff identisch mit Workflow und Prozess.

Achtsamkeit

Achtsamkeit gilt als Gegenentwurf zur stresssteigernden Beschleunigung. Es kann als wichtiger, gesundheitsfördernder Gegenentwurf für nachhaltige Herangehensweisen in Arbeit und Wirtschaft angesehen werden.

Aufbauorganisation

In der Regel hierarchisch aufgebaute Abbildung der Struktur des Unternehmens in Form eines Organigramms. Ich empfehle im Mittelstand nicht nur die Führungsebenen, Abteilungen und Funktionsebenen abzubilden, sondern auch die Eigentümerseite und Kapitalgeber, weil diese das Unternehmen maßgeblich beeinflussen und mitsteuern.

Balanced Scorecard

Ein Konzept von R. S. Kaplan und D. P. Norton, mit dem eine ausgewogene, nicht primär nur nach finanzwirtschaftlichen Kriterien gesteuertes Scoreboard für eine Verknüpfung von zentralen Prozessen sorgt. Hier wird erstmals die Prozessperspektive gleichberechtigt neben die Finanzperspektive gesetzt. In diesem Konzept werden die traditionellen finanziellen Kennzahlen durch eine Kunden-, eine interne Prozess- und eine Lern- und Entwicklungsperspektive ergänzt.

Branchensoftware

Eine Branchensoftware bildet in der Regel wie ein ERP- oder Warenwirtschaftssystem die Ein- und Verkaufsaktivitäten inkl. Rechnungsstellung ab. Anbieter von Branchensoftware sind oft auch Nischenanbieter. Nischensoftware gibt es für fast alle Branchen (von der Automobilindustrie, über das Handwerk und die Bauwirtschaft bis hin zum Gesundheitswesen).

Business Process Reengineering (BPR)

BPR beschreibt die revolutionäre Neuausrichtung von Unternehmen im Gegensatz zum KVP. Hammer und Champy (1993) definierten BPR als „fundamental rethinking and radical redesign of business processes to achieve dramatic improvements in critical, contemporary measures of performance, such as cost, quality, service, and speed.“

Business-Intelligence-Lösung (BI)

Sammelbegriff für integrierte Softwarelösungen. BI bildet die Planungs- und Risikosteuerung im Unternehmen ab mit wichtigen Daten zur Steuerung und Entscheidung. Gegenstück zum umfassenden BI-Ansatz sind verteilte Systeme. BI wird in größeren Unternehmen z. B. für Planungs- und Forecast-Aktivitäten eingesetzt, aber auch für Risikomanagement oder strategische Fragen.

Change

Engl. für Wandel. Change Management ist heute in Unternehmen nicht mehr ein Sondervorgang, sondern eine Regelerscheinung. Offen ist nur, ob langsam und gemütlich oder disruptiv und ungemütlich.

Commitment

Engl. „Selbstverpflichtung“ oder „freiwillige Bindung“, hat keine deutsche vergleichbare Entsprechung.

Controlling

Engl. to control, „steuern“, „regeln“. Diese Steuerungsdisziplin gilt im deutschen Sprachraum als Teilfunktion des unternehmerischen Führungssystems (Management). Kernaufgabe: Planung, Steuerung und Kontrolle aller Unternehmensbereiche. Zu unterscheiden ist zwischen operativem und strategischem Controlling. Das operative Controlling ist für die Verwaltung des Budgets zuständig und achtet darauf, dass das Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich ist. Das strategische Controlling sichert durch Analyse und Beobachtung, dass an den Produkten, die es produziert, nachhaltiges Interesse besteht.

Customizing

Ein Begriff der IT, der sich aus dem englischen "to customize" ableitet. Er beschreibt die Anpassung einer Standardsoftware an die Bedürfnisse des Unternehmens.

Dashboard

Übersichtstafel, Armaturenbrett, Abbildung aller relevanten Informationen zur Steuerung eines Systems.

Deckungsbeitrag

Der Deckungsbeitrag (engl. contribution margin) ist der Beitrag, der in einer Firmeneinheit zur Deckung der Fixkosten zur Verfügung steht. Wenn dieser höher als die Fixkosten ist, macht die Firma oder Kostenstelle Gewinn.

Digitalisierung

Umwandlung analoger Signale in digitale. Heute steht der Begriff für einen Megatrend der Wirtschaftstransformation mithilfe von IT.

Dispositiver Faktor

Nur in der Betriebswirtschaftslehre vorhandener Faktor der Faktorentheorie. Steht für das Management, die für die Steuerung Verantwortlichen. Die anderen Faktoren sind Grund und Boden, Kapital, Betriebsmittel und Hilfsmittel. Die optimale Faktorenkombination ist die Leistung des Betriebs und untrennbar mit dem Management verbunden.

Dokumentation

Dokumentation von Prozessen ist eine wichtige Aufgabe der Standardisierbarkeit und Nachvollziehbarkeit der Softwareentwicklung. Diese findet in der Praxis oft nicht oder nicht ausreichend statt.

Effektivität

Die richtigen Dinge tun.

Effizienz

Die Dinge richtig tun.

ERP-System

Manchmal wird für den Begriff „Warenwirtschaftssystem“ auch synonym der Begriff „ERP-System“ verwandt. ERP bedeutet dabei Enterprise Resource Planning (Ressourcenplanung im Unternehmen). Die Grenzziehung zwischen Warenwirtschaftssystemen und ERP ist nicht eindeutig. Vom Grundgedanken her ist ERP aber umfassender, weil es nicht nur um Waren geht, sondern um alle betrieblichen Ressourcen. Dazu gehören neben Waren z. B. auch Ressourcen wie Kapital, Personal, Maschinen, IT-Systeme. Ein ERP-System enthält in diesem Sinne auch ein Warenwirtschaftssystem.

Geschäftsprozesse

Im Kern wird durch Geschäftsprozesse die Umwandlung von Input und die Erzeugung von Output beschrieben; s. a. Wertschöpfung. Das beinhaltet auch die richtige Wettbewerbsstrategie und eine strikte Ausrichtung auf den Kunden. Der reine Blick auf die Aufbauorganisation droht, den Kunden aus dem Blick zu verlieren, weil er einer Beschäftigung mit sich selbst gleicht.

Greenfield-Ansatz

Gründung einer neuen Firma statt Veränderung der alten (Brownfield).

IT:

Informationstechnologie.

Individualsoftware

Bei KMU in der Regel extern programmierte Softwarelösungen für die speziellen Bedürfnisse des Unternehmens.

Kalkulation

Kosten, Wagnis und Gewinn bestimmen den Verkaufspreis.

Käufer- oder Verkäufermarkt

Beide Begriffe stehen für ein volkswirtschaftliches Marktungleichgewicht. Im Käufermarkt setzt sich der Kunde durch, im Verkäufermarkt bestimmt der Verkäufer die Bedingungen. Nur bei Preisbindung (z. B. im Buchmarkt) ist dieser Mechanismus eingeschränkt.

Kernprozess

Der Kernprozess im Unternehmen ist die Erfüllung des Leistungsversprechens gegenüber dem Kunden und reicht von der Anwerbung des Kunden bis hin zur Rechnungsstellung. Die Kundenzufriedenheit kann mit dem Wirtschaftlichkeitsgebot sowie Mitarbeiter- oder Lieferanteninteressen in einen Zielkonflikt geraten.

Key Performance Indicator (KPI)

KPI sind Leistungskennzahlen. Sie zeigen Leistungsfortschritte im Kernprozess und bilden den Fortschritt oder den Erfüllungsgrad wichtiger Zielsetzungen innerhalb des Unternehmens ab. Standardgrößen sind Umsatz, Gewinn, Anzahl der Mitarbeiter etc. Zum Beispiel zeigt die Gesamtanlageneffektivität die tatsächliche Auslastung einer Maschine gegenüber ihrer theoretisch möglichen. Bei Wikipedia finden Sie unter dem Stichwort „Kategorie:Betriebswirtschaftliche Kennzahl“ über 100 verschiedene Kennzahlen. Diese können statisch sein wie z. B. die Eigenkapitalquote der Bilanzsumme oder dynamisch. Im Vergleich mehrerer Jahre oder im Vergleich zu Wettbewerbern bilden sie Schlüsselleistung ab.

KMU

Abkürzung für „Kleine und mittlere Unternehmen“ (engl. SME, Small and Medium Enterprises). Die Definition wird üblicherweise nach Umsatz, Beschäftigten und Bilanzsumme vorgenommen.

KVP

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP, engl.: Continual Improvement Process (CIP), auch Continuous Improvement Process) ist eine Denkweise, die mit stetigen Verbesserungen in kleinen Schritten die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärken will. KVP ist ein Grundprinzip des Qualitätsmanagements und unverzichtbarer Bestandteil der ISO 9001. Es ist jedoch wichtig, analytisch festzustellen, ob Reformen reichen oder ob ein revolutionäres Vorgehen im Changeprozess notwendig ist.

Kybernetik

Kybernetik ist nach ihrem Begründer Norbert Wiener die Wissenschaft der Steuerung und Regelung von Maschinen und die Analogie zur Handlungsweise von lebenden Organismen (aufgrund der Rückkopplung durch Sinnesorgane) und sozialen Organisationen (aufgrund der Rückkopplung durch Kommunikation und Beobachtung). Sie gilt als die höchste „Kunst des Steuerns“ von Organisationen.

Linienorganisation

Die beiden klassischen Modelle Einlinien- und Mehrliniensystem wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Idealformen konzipiert. Heute sind in der Praxis oft Mischformen vorzufinden. Beim Einliniensystem geht die Anordnung der Leitung direkt zu den darunter angeordneten Stellen (klare Weisungsbefugnis, eindeutiger Berichtsweg, straffer Aufbau, Anordnungsrecht und Verantwortung). Es geht zurück auf Henri Fayol (1916) und orientiert sich an Fayols Grundsatz der Einheit der Auftragserteilung – jede Stelle ist nur einer einzigen Instanz unterstellt. Das Einliniensystem stößt durch starre und lange Instanzenwege ohne Flexibilität und Dynamik bei den Geschäftsprozessen schnell an seine Grenzen, wenn die Leitungsspanne (oder die Organisation insgesamt) zu groß wird. Die Überlastung der Führungskräfte führte zur Stablinienorganisation, in der die Stabsstellen die Linieninstanzen entlasten und die Vorgesetzten so vom unterstellten Bereich weniger abhängig machen.

Low Code

Eher neue Programmerstellungsmethode der IT, in der der Kunde auf Basis einer vorgefertigten Datenbank webbasiert seine eigenen Formulare und Programmierungen ohne Programmierkenntnisse entwickeln, kombinieren und anpassen kann. Low-Code- oder sogar No-Code-Software gilt als Gegenentwurf zur starren Standard- oder Branchensoftware. Sie kommt mit geringem externem Entwicklungsaufwand aus.

Matrixorganisation

Eine Matrixorganisation ist eine Mehrlinienorganisation. In ihr wird die Leitungsfunktion auf zwei voneinander unabhängige, gleichberechtigte Dimensionen verteilt. Die Mitarbeiter haben mehr als einen Vorgesetzten und unterstehen zwei gleichrangigen Weisungsbeziehungen. Mitarbeiter unterstehen z. B. Produktmanagern und zugleich den Abteilungsleitern Beschaffung, Produktion und Absatz (Funktionsleitern). Ziel der Matrixorganisation ist hier eine stärkere Kundenorientierung. Daraus ergeben sich zahlreiche Konflikte. Entscheidend wird dann meistens, wer die personelle Weisungsbefugnis hat.

Marge (auch Handelsspanne)

Differenz zwischen An- und Verkaufspreis im Handel, in der Kostenbetrachtung und Kalkulation der Beitrag, der zur Deckung von Fixkosten und Gewinn übrig bleibt. Vgl. auch Rohgewinn, Deckungsbeitrag und Produktivität (Wertschöpfungsaktivität).

Management

Lat. Manus = Hand, agere = führen. Unter Management wird häufig eine Hierarchiestufe verstanden, manchmal unterteilt in Top-, Middle-, Lower-Management. Funktional ist Management die Transformation von Ressourcen in Nutzen (Malik). Zu den Führungsaufgaben eines Managers gehören Organisation, Planung, Zielsetzung, Entscheidung, Delegation, Koordination, Information, Mitarbeiterbewertung und Kontrolle. Management wird in der Betriebswirtschaftslehre unter dem dispositiven Faktor zusammengefasst.

Meilenstein

Begriff des Projektmanagements; früher Steine bzw. Wegmarken am Straßenrand. Meilensteine reduzieren die Komplexität im Prozess. Sie unterteilen Abläufe in mehrere kleine und überschaubare Etappen und Zwischenziele. Dadurch kann auf dem Weg der Leistungserstellung (Produktion oder Handel) im Plan-Ist-Vergleich besser kontrolliert werden, wie der Stand der Dinge ist, was geändert werden muss oder ob die Planung verändert werden muss.

Operative Planung

Operative Planung beschreibt ein System von Teilplänen. Dazu gehören u. a. der Absatzplan, der Produktionsplan, der Beschaffungsplan oder der Forschungs- und Entwicklungsplan, daneben auch funktionsübergreifende Regionalbereichspläne, Wirtschaftspläne, Finanzpläne und Investitionspläne.

Ordnung

Einordnen, sortieren, systematisieren. Ordnung und Systematik sind eine wichtige Grundlage der Steuerung. Übertriebene Ordnung gilt als Bürokratie (korrekter: Bürokratismus) und gilt in der Praxis als Schimpfwort (Ludwig Mises). Viel Schreibarbeit wird im Alltag als „Papierkrieg“ bezeichnet.

PDCA-Zyklus

DCA steht für das englische Plan – Do – Check – Act; deutsch: Planen – Umsetzen – Überprüfen – Handeln. Der PDCA-Zyklus ist eine der ältesten Steuerungsmethoden im Management (Demming 1939).

Performance-Management

Zielsetzung ist eine systematische, mehrdimensionale Leistungsmessung, -steuerung und -kontrolle auf verschiedenen Ebenen (Mitarbeiter, Teams, Abteilungen, Prozesse) zur kontinuierlichen Verbesserung der Unternehmensleistung.

Produktive und unproduktive Stunden

Die Zeiterfassung unterscheidet Stunden, die direkt der Leistungserbringung dienen, und Stunden, die unproduktiv sind. Produktive Stunden fließen indirekt in die Wertschöpfung ein, unproduktive Stunden müssen über den Deckungsbeitrag erwirtschaftet werden.

Projekt

Ein Projekt ist im Gegensatz zum Prozess ein in sich abgeschlossener Vorgang mit klarem Anfang und Ende, der grundsätzlich nicht wiederholbar ist.

Prozess (auch Workflow)

Ein Prozess ist eine Schrittfolge, die einerseits der Ablauforganisation gleicht, andererseits die betriebsübergreifende gesamte Wertschöpfungskette abbildet, die weit über die Unternehmung hinausreicht.

Rohgewinn

Der Rohgewinn ist ein Zwischenergebnis, wenn man vom Umsatz den Waren- und Materialeinsatz abzieht (vgl. auch Marge, Deckungsbeitrag).

SAP

Die SAP SE ist ein deutsches IT-Unternehmen mit Sitz im baden-württembergischen Walldorf. SAP ist der nach Umsatz weltweit drittgrößte börsennotierte Softwarekonzern. Schwerpunkt ist die Software zur Abwicklung sämtlicher Geschäftsprozesse eines Unternehmens wie Buchführung, Controlling, Vertrieb, Einkauf, Produktion, Lagerhaltung und Personalwesen.

Scrum

Methode der agilen Softwareentwicklung, die gegenüber herkömmlichen starren Pflichten- und Lastenheften ein iteratives, agiles Vorgehen bevorzugt. Vorgehensweise, die inzwischen weit über die Softwareentwicklung hinausreicht und als ein Gegenentwurf zur starren Befehls- und Kontrollorganisation gilt.

Standardsoftware

Software mit klar definiertem Anwendungsbereich „von der Stange“. Im Gegensatz dazu wird Individualsoftware als „Maßanzug“ gezielt für den Einsatz bei einem Kunden bzw. Unternehmen entwickelt. Low Code ist gewissermaßen eine Mischung aus beidem.

Six Sigma

Six Sigma ist ein ursprünglich aus dem japanischen Schiffbau stammendes Managementsystem zur Prozessverbesserung. Es beinhaltet mit der DMAIC-Methodik einen Managementzyklus ähnlich dem PDCA-Zyklus. Define – Measure – Analyze – Improve – Control.

SME

Engl. Small and Medium Enterprises, Abkürzung für „Kleine und mittlere Unternehmen“ (KMU).

Strategie und strategische Planung

Strategie ist die langfristige Ausrichtung eines Unternehmens und die angestrebte Marktposition. Unter strategischer Planung wird ein umfassender Prozess verstanden, um entscheiden zu können, in welche Richtung sich ein Unternehmen entwickeln soll.

Unproduktiv

Tätigkeiten, die nicht der direkten Wertschöpfung dienen. Unproduktiv ist z. B. die Buchhaltung. Der Begriff „unproduktiv“ ist ein ökonomischer Begriff und sollte nicht mit der im Alltag oft mit sinnlos und überflüssig gemeinten Bedeutung verwechselt werden. Buchhaltung ist unproduktiv, sie verdient kein Geld, aber ohne Buchhaltung wäre auch produktive Arbeit nicht möglich. Ohne Verwaltung würden nicht einmal Rechnungen geschrieben, kassiert und gebucht werden.

Unterstützungsprozesse

Zur Stützung des Kernprozesses benötigt es zahlreiche Funktionen wie z. B. die Verwaltung oder die IT. Unterstützungsprozesse können zu Kernprozessen werden, wenn interne Funktionen wie z. B. die Buchhaltung ausgegliedert werden und zu internen oder externen Lieferanten umgewandelt werden. Im Mittelstand werden häufig wesentliche Funktionen wie z. B. die IT oder die Buchhaltung von externen Lieferanten erbracht.

Warenwirtschaft

Die Warenwirtschaft bezeichnet den wirtschaftlichen Umgang mit allen materiellen Gütern in einem Unternehmen. Die Gestaltung der Warenbewegungen verfolgt das Ziel, dass alle benötigten Güter zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Menge verfügbar sind. Das zugehörige Warenwirtschaftssystem ist die zugehörige Software. Bestandteile sind Warenein- und -ausgang, Dispositions- und Bestellwesen, warenbezogenes Management und Marketing. Schnittstellen existieren zum Finanzmanagement, zum Controlling, zu den Filialen und Online-Shops, zur Produktionsplanung. Teilprozesse sind beispielsweise die Belegerstellung vom Angebot über den Auftrag bis hin zur Rechnung.

Wertschöpfung

Wertschöpfung ist der Mehrwert, der zwischen Einkauf und Verkauf für den Kunden geschaffen wird. Die Wert- oder Wertschöpfungskette (englisch Value Chain) stellt die Stufen der Produktion als eine geordnete Reihung von Tätigkeiten dar. Alle Tätigkeiten schaffen Werte, verbrauchen Ressourcen und sind in Prozessen miteinander verknüpft. Das Konzept wurde erstmals 1985 von Michael Porter veröffentlicht.

Workflow

Arbeitsfluss, engl. Work = Arbeit und Flow = Fluss (vgl. auch Prozess und Geschäftsprozesse).

Zeiterfassung

Zeiterfassung ist die Messung und Speicherung von Faktorzeiten (Arbeit oder Maschinen). Sie ist für die Produktivitätssteuerung des Faktors Arbeit ein unverzichtbares und zentrales Element. Im Prozessmanagement ist die Produktivität im Verhältnis zur zeitlichen Kapazität eine zentrale Leistungskennzahl (s. a. KPI). Durch verschiedene Gesetze und Rechtsprechungen ist die Zeiterfassung eine Pflichtaufgabe.

Zehnerregel

Die Zehnerregel der Fehlerkosten besagt: Je später ein Fehler im Workflow des Kernprozesses entdeckt wird, desto höher werden die Kosten zur Behebung dieses Fehlers. Die Zehnerregel der Fehlerkosten oder Rule of Ten sagt aus, dass sich die Fehlerkosten für einen nicht entdeckten Fehler von Stufe zu Stufe der Wertschöpfung um den Faktor 10 erhöhen. Je früher ein Fehler entdeckt und beseitigt wird, desto kostengünstiger ist dies für das Unternehmen.